Indikatorensteckbrief
Definition
Anteil der Leistungsberechtigten nach dem SGB II oder SGB XII an der Gesamtbevölkerung
Typ 1
Daten für Kommunen über 5000 Einwohner:innen werden über den Wegweiser-Kommune.de bereitgestellt.
Berichtsrahmen Nachhaltige Kommunen
Kernindikator
Aspekt 10
Berechnung des Indikators
(Anzahl der Leistungsberechtigten nach SGB II und SGB XII) / (Anzahl der Einwohner:innen) * 100
Einheit des Indikators
%
Aussage des Indikators
Ein Anteil von x % der Bevölkerung ist nach dem SGB II und SGB XII leistungsberechtigt.
Datenverfügbarkeit xxx
Die Daten sind zentral für das Bundesgebiet verfügbar und werden regelmäßig erhoben.
Datenqualität xxx
Die ausgewählten Daten „messen“ den Indikator genau und verlässlich. Sie sind vollständig oder repräsentativ und werden nicht durch Messfehler verzerrt.
Dargestellte Ebenen
Gemeinden, kreisangehörige und -freie Städte, Kreise
Zeitreihe
2011 - 2020
Erhebungsintervall
jährlich
Basisdaten
Statistik der Empfänger von Hilfe zum Lebensunterhalt des Bundes und der Länder
Bezugsquelle: Bundesagentur für Arbeit
Berechnung des Indikators: Bundesagentur für Arbeit, ZEFIR
SDG 1 Keine Armut
- 1.3 Den nationalen Gegebenheiten entsprechende Sozialschutzsysteme und -maßnahmen für alle umsetzen, einschließlich eines Basisschutzes, und bis 2030 eine breite Versorgung der Armen und Schwachen erreichen.
- 1.3.1 Den nationalen Gegebenheiten entsprechende Sozialschutzsysteme und -maßnahmen für alle umsetzen, einschließlich eines Basisschutzes
Keine Bezüge zu weiteren Zielen, Unter- und Teilzielen.
Herkunft des Indikators
Kommune BW, Kommune NRW, LHS, MoNaKo
Interpretation
Die Quote zeigt an, wie hoch der Anteil der Bevölkerung ist, der nach dem Sozialgesetzbuch (SGB) Anspruch auf Grundsicherung für Arbeitssuchende (SGB II) oder Sozialhilfe (SGB XII) hat und damit wie hoch die Hilfebedürftigkeit innerhalb der Kommune ist. Eine hohe SGB II-/SGB XII-Quote führt zu Einschränkungen beim finanziellen Handlungsspielraum der Kommune, aufgrund derer andere wichtige Ausgaben und Investitionen zurückgestellt werden müssen. Noch schwerwiegender aber ist die Belastung für die Betroffenen selbst und deren Angehörige – sowohl in finanzieller, als auch in psychischer Hinsicht. Sinkende Werte werden grundsätzlich - mit Einschränkungen - als positiv im Sinne der nachhaltigen Entwicklung erachtet.
Statistische Zusammenhänge
Es besteht ein hoher positiver Zusammenhang zwischen dem Indikator und der Anzahl an Straftaten (SDG 16.4) sowie der Langzeitarbeitslosenquote (SDG 8.5). In Hinblick auf Wirtschaftsstrukturen sinkt der Anteil der Beschäftigungsquote 15- bis 64-Jähriger (SDG 8.5) sowie der Anteil der Ausländerbeschäftigungsquote (SDG 10.2) mit zunehmender SGB II-/SGB XII-Quote.
Rahmenbedingungen
Demographisch betrachtet steht der Indikator in engem statistischen Zusammenhang mit der Einwohnerdichte. Wirtschaftlich gesehen steigt die Quote, wenn der Anteil an Haushalten mit geringem Einkommen steigt.
Validität xx = eingeschränkt
Der Indikator liefert wertvolle Informationen dazu, wie viele Menschen eine Mindestsicherung erhalten und Gefahr laufen, langfristig von Armut betroffen zu sein. Hieraus lässt sich allerdings noch nicht ableiten, ob auch wirklich allen Bedürftigen die notwendige Unterstützung zukommt. Die Validität des Indikators ist also dadurch eingeschränkt, dass nicht alle Menschen ihre berechtigten Ansprüche an Sozialleistungen wahrnehmen.
Funktion OP/OC/IM
Durch den jeweiligen Indikator werden mindestens durch bestimmte Maßnahmen intendierte, direkte Ergebnisse oder Produkte gemessen, die dem entsprechenden SDG-Unterziel oder -Teilziel entsprechen. Der Indikator bezieht sich auf die Ergebnisse und Auswirkungen eines Ressourcen-Einsatzes.